SAP Business Technology Platform in der Integrationswelt

Die Übermittlung von Daten ist ein essentieller Bestandteil in der IT-Branche, um nicht in die Gefahr der Bildung von Daten-Silos zu laufen.

Welche Rolle spielt die SAP Business Technology Platform in der Integrationswelt?

Die Übermittlung von Daten ist ein essentieller Bestandteil in der IT-Branche, um nicht in die Gefahr der Bildung von Daten-Silos zu laufen und Daten übergreifend wertschöpfend nutzbar zu machen. Dabei handelt es sich nicht nur darum, Nachrichten von A nach B zu transferieren, sondern die verschiedensten Technologien, per Schnittstellen, miteinander zu verknüpfen. Um dieser Herausforderung gerecht zu werden, existieren auf dem IT-Markt eine Vielzahl von Produkten. Einer der bekanntesten Produkte ist dabei die SAP Process Orchestration (PO) mit dem Bestandteil der SAP Process Integration (PI), welches auf AS ABAP sowie AS Java basiert. Dass SAP PI bereits einige Jahre das SAP-Umfeld erfolgreich geprägt hat, lässt das erste Release Datum für die SAP PI 7.0 im Sommer 2006 erahnen. Das aktuelle Wartungsende "End of Maintenance“ der SAP PO ist für den 31.12.2027 (mit einer möglichen Verlängerung bis zum 31.12.2030) angekündigt. Nachfolge und Ablösung der SAP PI/PO wird die „SAP Integration Suite“ übernehmen. Genau zu dieser Thematik ist ein Zitat von Charles Robert Darwin sehr passend:

Es ist nicht die stärkste Spezies die überlebt, auch nicht die intelligenteste, es ist diejenige, die sich am ehesten dem Wandel anpassen kann.

Die Zukunft der SAP-Integration befindet sich in der Cloud. Aus diesem Grund wurde von der SAP im Sommer 2020 die SAP Business Technology Platform (SAP BTP) vorgestellt. Die SAP BTP vereint Datenmanagement, Analysen, künstliche Intelligenz, Anwendungsentwicklung, Automatisierung und Integration in einer einheitlichen Umgebung. Wie aus Abbildung 1 ersichtlich ist, besteht die SAP BTP aus einer Vielzahl von Services.

Abbildung 1: SAP Business Technology Platform (Quelle: https://www.sap.com/swiss//products/business-technology-platform.html)

Abbildung 1: SAP Business Technology Platform (Quelle: https://www.sap.com/swiss//products/business-technology-platform.html

Hinter diesen Services existieren einen Menge „Capabilities“, welche sehr ausgereifte und komplexe Funktionen mit sich bringen. Unter dem Service „Application Development and Integration“ finden wir zum einen die Zukunft „SAP Integration Suite“ und zum anderen die Vergangenheit „SAP Process Orchestration“. Die SAP Schulung „CLD900“ befasst sich ausschließlich mit der Thematik „SAP Integration Suite“. In dieser Schulung lernt man das Zusammenspiel zwischen der SAP BTP und der SAP Integration Suite. Des Weiteren das Konzept der SAP Integration Suite mit den dazugehörigen Funktionalitäten, wie das SAP API Management, SAP Open Connectors, SAP Integration Advisory Methodology und der Cloud Integration. Dabei wird detailliert auf die Technologie eingegangen sowie deren Entwicklungsmöglichkeiten. Um sich mit diesem Thema vertraut zu machen, ist dies ein guter Einstiegspunkt.

Bei der Migration sowie Entwicklung neuer Integrationen mit der SAP Integration Suite ist die Ausarbeitung des Konzeptes der wichtigste Part. Um die Idee und das Konzept zwischen der SAP BTP sowie SAP Integration Suite nachvollziehen zu können, müssen wir die Abbildung 2 betrachten.

Abbildung 2: Konzept der SAP BTP sowie SAP Integration Suite

Abbildung 2: Konzept der SAP BTP sowie SAP Integration Suite

Hierbei wird ersichtlich, dass die SAP BTP über 80 Services anbietet, welche alle mehrere „Capabilities“ mit sich bringen. Bei der Migration sowie Entwicklung neuer Integration ist es essentiell wichtig, den Use Case der Integration zu kennen. Anhand des Use Case kann abgeleitet werden, welche Services sowie dazugehörigen „Capabilities“ verwendet werden können. Um einen Use Case erfolgreich abbilden zu können, gibt es eine Vielzahl an Fragestellungen, welche im Vorfeld geklärt werden müssen. Beispielsweise können folgende Fragestellungen betrachtet werden:

  • Welche Technologien werden aktuell eingesetzt?
  • Welche Systeme sind vorhanden bzw. betroffen?
  • Welcher Typ von Nachrichten wird übermittelt?
  • Welche Authentifizierungswerkzeuge sollen verwendet werden?
  • Sollen die eingehenden bzw. ausgehenden Nachrichten verschlüsselt oder entschlüsselt werden?
  • ...

Daraus resultierend ergeben sich die Sub Accounts (wurden zu Beginn Tenants genannt), welche in einem Global Account verwaltet werden können. Um administrativ den Use Case abbilden zu können, wurden sogenannte „Entitlements“ eingeführt, welche von einem „global account administrator“ gepflegt werden können. Diese wiederum können von den Benutzern mit den entsprechenden „Role Collections“ genutzt werden. Da die SAP Integration Suite eine reine Cloud-Lösung ist, passieren jegliche Entwicklungen sowie Änderungen auf einer webbasieren Oberfläche in der Cloud. Diese Servicebereitstellung bringt sowohl Vorteile als auch Nachteile mit sich.

Die Entwicklungsarbeiten einer Integration werden in der SAP Integration Suite durchgeführt, welche aus verschiedenen „Capabilities“ bestehen, siehe Abbildung 3. Die wichtigsten sind dabei die Cloud Integration, das API Management, der Open Connector sowie die Integration Advisor Methodology. Alle genannten „Capabilities“ bringen verschiedene Funktionalitäten mit sich, die aus verschiedenen Technologien bestehen. Mit der Cloud Integration können beispielsweise Hybride und Cloud-Anwendungsintegrationen entwickelt werden, welche dabei die A2A – und B2B/B2G-Szenarien abdecken können und Non-SAP unterstützen. Mithilfe des Open Connectors stehen sofort über 250 einsatzbereite Konnektoren zu Non-SAP-Anwendungen zur Verfügung. Das API Management dient als gemeinsame Plattform zur Definition und Veröffentlichung von APIs. Dabei werden zusammengehörige APIs gebündelt und als Produkt angeboten. Zu guter Letzt befasst sich das Integration Advisor Methodology mit dem maschinellem Lernen. Hierbei unterstützt es bei der Erstellung und Pflege von maßgeschneiderten Integrationsschnittstellen und Mappings.

Abbildung 3: SAP Integration Suite (Quelle: „https://blogs.sap.com/2020/08/07/scp-community-days/“)

Abbildung 3: SAP Integration Suite (Quelle: „https://blogs.sap.com/2020/08/07/scp-community-days/)

Wie aus dem Blogbeitrag zu entnehmen ist, werden verschiedenste Technologien eingesetzt, um jeglichen Bedarf von Kunden abdecken zu können. Umso wichtiger ist es, die aktuellen Probleme aufzugreifen und Lösungsansätze zu erarbeiten. Es ist festzuhalten, dass aktuell kein einheitliches Transportmanagement Tool zur Verfügung steht. Für jede Technologie, sei es die Cloud Integration, der Cloud Connector oder das API Management, müssen andere Transportwege verwendet werden. Zum jetzigen Zeitpunkt ist lediglich in der Cloud Integration ein Transportmanagement Tool inbegriffen. Eine weitere Thematik befasst sich mit dem aktuellen Lizenzmodell. Hierbei ist wichtig zu verstehen, dass sich die Lizenzen aus den verwendeten Services ableiten. Dabei kann es passieren, dass die falschen Lizenzen zu hohen Kosten führen können. Hierbei sollte besonderes Augenmerk auf die Anforderungen gelegt werden, da die Auswahl vielfältig ist und schnell zu Verwirrung führen kann. Für die SAP Integration Suite ist dabei folgendes relevant:

  • Wie viele Nachrichten möchte ich über die Cloud Integration senden?
  • Wie viele Sub-Accounts (Tenants) werden benötigt?
  • Wird das Transportmanagment für DevOps benötigt?
  • Benötige ich integrierte „Alert Notifications“?
  • Möchte ich zwischen den Preisoptionen „Pay-As-You-Go for SAP BTP pricing”, “Cloud Platform Enterprise Agreement (CPEA)” und “Subscription-based pricing“ wählen können?

Mit strategischer Migration der SAP Infrastruktur in die Cloud wird eine Ausrichtung der Integrationswelt ebenso in diese Richtung notwendig werden.

Mit der SAP Integration Suite bietet die SAP ein innovatives Tool für alle Kunden. Der Mehrwert dieser Technologie ist dabei folgender:

  • Die Funktionalitäten der einzelnen „capabilities“ sind sehr vielfältig
  • Durch den SAP Standard sowie vorgefertigter Konnektoren, wird den Kunden vieles erleichtert
  • Über 420 vorgefertigte Cloud Integration stehen frei zur Verfügung
  • Die Aufbereitung der SAP Dokumentationen ist sehr hilfreich und aufschlussreich
  • Jede verwendete Technologie (capability) kann überwacht werden

Letztendlich verhält es sich mit der SAP BTP sowie mit der dazugehörigen SAP Integration Suite wie mit jeder anderen neuen Technologie. Für die Beratung und Entwicklung von Integration werden auch in Zukunft Fachexperten benötigt, die sich sowohl mit der Cloud Integration, dem API Management, der Anbindung von On-Premises Systemen oder der Anbindung von Third-Party Anwendungen in der Tiefe auskennen. Wie aus diesem Beitrag ersichtlich wird, ist die Entwicklung des Konzeptes essentieller Bestandteil und Grundlage für ein effektives Datenhandling und Datenintegration. Abschließend ist festzuhalten, dass mit der Einführung der SAP BTP die Unterstützung bei der Entwicklung von Integrationen sehr stark gefördert wird. Das Zusammenspiel zwischen der SAP Integration Suite und der SAP BTP ist sehr komplex. Durch die Vielfalt an bereitgestellten Services mit den dazugehörigen „Capabilities“ können sämtliche Use Cases abgebildet werden.

Kontaktieren Sie uns!

Wir freuen uns auf Ihre IT

Gerne nehmen wir uns gemeinsam auch Ihrer IT an und entwickeln strategische Grundsätze, entwerfen verlässliche Systemarchitekturen, implementieren eine fundierte Basis und sorgen für eine modulare, skalierbare und hochverfügbare IT in Ihrem Unternehmen – auch abseits von SAP. Rufen Sie uns an oder schreiben uns eine E-Mail: Wir sind gespannt, was wir zusammen erreichen können!